Umsatz Zahnarztpraxis: Alles zu Höhe und Bedeutung

Du willst dich als Zahnarzt selbstständig machen – doch du fragst dich, ob und ab wann sich der Kauf einer eigenen Zahnarztpraxis finanziell überhaupt lohnt? Bedeuten steigende Umsatzzahlen auch einen hohen Gewinn? Und wie viel Geld bleibt dir selbst am Ende übrig?

In diesem Artikel erklären wir dir, wie die betriebswirtschaftliche Auswertung einer Zahnarztpraxis funktioniert – in einfachen Worten. Zusätzlich haben wir für dich noch Marketing-Tipps, mit denen du mehr Cash am Ende des Jahres auf dem Konto haben kannst.

Klingt interessant für dich? Dann lass uns loslegen.

Was genau ist der Umsatz einer Zahnarztpraxis?

Als Umsatz werden die Einnahmen der Praxis bezeichnet. Hierbei unterscheidet man zwischen den Einnahmen von Kassen- und Privatpatienten. Oder anders: Einnahmen aus den Zahlungen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) und Privatliquidationen.

Bei Letzteren werden die Zahlungen der Privatversicherungen und die privaten Zuzahlungen der Patienten zusammengerechnet. Der Privatanteil sollte hierbei immer bei etwa fünfzig Prozent liegen.

Das sind die Unterschiede zwischen Umsatz, Gewinn, Rentabilität und Liquidität

Umsatz ist also der korrekte Begriff für deine Brutto-Einnahmen.

Für die Berechnung des Praxisgewinns gilt es für dich, deine Ausgaben zu kennen. Hierfür werden aller Regel nach diese Kosten miteinbezogen:

  • Praxismiete und weitere laufende Kosten wie Versicherungen,
  • Budget für Praxis- und Laborbedarf,
  • Personalkosten,
  • Werbekosten,
  • Fremdlaborkosten.

Ziehst du nun deine Gesamtkosten von den Einnahmen deiner Zahnarztpraxis ab, erhältst du damit den zu versteuernden Praxisgewinn. Er wird auch oft als Praxisergebnis oder Praxisüberschuss bezeichnet.

Rentabilität: Betrachte den Gewinn immer kumuliert

Ob sich deine Wunschpraxis finanziell gesehen rentiert, siehst du auf den ersten Blick an deren Gewinn. Hier solltest du das Ergebnis immer anhand neuester Zahlen kumuliert über mehrere Monate betrachten.

Die Umsatzrendite berechnest du mit dieser Formel:

Gewinn / Umsatz x 100

Beispiel:

Praxisgewinn = 400.000 €

Umsatz = 2 Mio. €
————————
Umsatzrendite = 20 %

Die Rentabilität sagt gleichzeitig auch aus, mit welchem Einsatz der aktuell vorliegende Gewinn erzielt wird. Also zum Beispiel, wie viele Stunden wer dafür arbeiten muss.

Liquidität: Was kann ich mir leisten?

Liquide zu sein hingegen bedeutet einfach gesagt, dass du über genügend Geld verfügst, um alle notwendigen Kosten langfristig gut decken zu können. Das, was auf deinem Konto ist, wird als dein Liquiditätsbestand bezeichnet.

Bedenke hierbei, dass du nicht nur genügend Geld für notwendige, kurz- oder langfristige Anschaffungen auf der Seite haben solltest, sondern dass auch für dich selbst noch genügend Geld zum Leben übrig bleibt.

Wie hoch fällt der durchschnittliche Umsatz einer Zahnarztpraxis aus?

Der Verband der Vereine Creditreform e. V. gibt auf ihrer Website FirmenWissen als durchschnittlichen Umsatz einer Zahnarztpraxis im Jahr 2021 eine Zahl von 572.500 € an. Die Zahl wurde aus einem aktuellen Datenbestand von 23.593 Unternehmen innerhalb der Branche der Zahnärzte ermittelt.

Auch die GOZ-Analyse unterstützt diese Zahlen im KZBV Jahrbuch 2021. In dieser erhältst du so ziemlich alle rückwirkenden Auswertungsstatistiken aus den Jahren 1972 bis 2019, die dich interessieren könnten.

Wie viel Gewinn bleibt vom Umsatz einer Zahnarztpraxis?

Der Praxisgewinn wird in Zahnarzt- und kieferorthopädischen Praxen üblicherweise nach der EÜR (Einnahme-Überschuss-Rechnung) berechnet. Für die Gewinnermittlung addierst du kurz gesagt alle deine Praxisausgaben und ziehst sie vom Umsatz ab. Bedenke hierbei auch deine Abschreibungen.

Innerhalb der Kostenstruktur werden die Fremdlaborkosten als durchlaufende Kosten bezeichnet. Das bedeutet, dass du diese an deine Patienten weiterberechnen kannst. Bei den Ausgaben für Praxis und Labor, die du selbst bezahlst, handelt es sich um Fixkosten. Sie variieren und sind in aller Regel weniger gut planbar als regelmäßig und in derselben Höhe wiederkommende Miet- oder Mitarbeitergehälter.

Umsatz Zahnarztpraxis

Zahnarztpraxis kaufen: Wie wichtig ist der Umsatz für den Praxiswert?

Grundsätzlich ist der Umsatz bei einer Kaufentscheidung für oder gegen den Kauf einer Zahnarztpraxis natürlich ein entscheidendes Kriterium. Die Bundesärztekammer bezeichnet als übertragbaren Umsatz den Durchschnitt aus den letzten drei Jahren.

Hat dein Kollege zusätzlich etwa als Betriebsarzt praktiziert oder als Gutachter fungiert? Solche personengebundenen Einnahmen musst du noch abziehen, um ein relevantes Ergebnis zu bekommen.

Dazu kommt dann der Substanzwert, den du dir anschauen musst. Damit ist die medizinisch-technische Ausstattung gemeint. Musst beziehungsweise willst du modernisieren oder ist alles auf dem neuesten Stand der Technik?

Wie hoch sollte mein Umsatz in der Zahnarztpraxis sein?

Gerne würden wir dir an dieser Stelle eine konkrete Zahl nennen. Wie wir in unserem separaten Abschnitt verraten haben, liegt der durchschnittliche Umsatz einer Zahnarztpraxis bei etwa einer halben Million Euro. Sehr stark darunter liegen solltest du wohl nicht.

Doch spielt es natürlich eine Rolle, ob du etwa die einzige Privatpraxis weit und breit auf dem Land bist oder als Gemeinschaftspraxis im Stadtkern etliche Wettbewerber um dich herum hast und deinen Gewinn teilen musst.

Was wir dir in jedem Fall an die Hand geben können, ist: Richte deinen Blick auf den Gewinn am Ende. Rechne aber unbedingt auch den Cashflow aus. Und überlege, wie viel Geld du persönlich zur Verfügung haben möchtest.

Mit diesen 7 Tipps steigerst du deinen Umsatz

Sagen wir es, wie es ist: An vielen Orten in Deutschland gibt es Zahnarztpraxen wie Sand am Meer. Wie also schaffst du es, dich von deinen Mitbewerbern abzuheben? Hier 7 Tipps, die dir helfen, mehr Umsatz zu generieren.

1. Lege dir eine klare Strategie zurecht

Was für die Finanzen gilt, gilt auch fürs Marketing: Ein klarer Plan muss her.

Eine Branding-Strategie mit einer klar kommunizierte Corporate Identity (CI) ist wichtig, um möglichst viele Patienten zu behalten – und schnell neue hinzuzugewinnen. Umso klarer du deine Strategie nach außen vertrittst, umso kompetenter wirst du in aller Regel auch eingeschätzt.

2. Finde deine Zielgruppe

Welche Zielgruppe hast du genau? Am besten lässt sich das durch die Erstellung einer Persona-Erstellung herausfinden. Ja, das geht auch als Zahnarztpraxis.

Bietest du beispielsweise insbesondere Regelleistungen an oder bist du gar Kieferorthopäde, solltest du dich auf Familien konzentrieren. Bist du innerhalb der ästhetischen Zahnheilkunde tätig, sieht deine Zielgruppe und damit deren Ansprache schon wieder ganz anders aus. Je besser du deine Zielgruppe kennst und weißt, wie sie „tickt“, umso erfolgreicher kannst du Praxismarketing betreiben.

3. Werde zum Onlinemarketing-Profi

Ohne Frage, eine gute Website ist ein Muss einer jeden Praxis. Ohne sie finden dich deine Kunden nämlich erst gar nicht. Denn die Arztsuche funktioniert heutzutage zunehmend über Google.

Ein Google Businesskonto ist ebenso notwendig, denn die meisten suchen in ihrem näheren Umkreis. Mit aktuellen Blogbeiträgen, die relevante Suchbegriffe enthalten, kommst du im organischen Suchmaschinenranking voran.

Mit Google Ads kannst du besonders nach einer Neugründung schnell Patienten finden. Und mindestens Facebook ist innerhalb der sozialen Medien auch für Ärzte wichtig geworden.

4. Zeige deine Kernkompetenzen

Bei der Fülle an Praxisangeboten in der Nähe sind viele Patienten überfordert. Bieten sie nicht irgendwie alle dasselbe an? Hier liegt deine Chance, dich von deiner Konkurrenz abzuheben.

Scheue dich nicht, relevante Zertifikate zu veröffentlichen, die deine Kompetenz und Erfahrung auf einem bestimmten Behandlungsgebiet unterstreichen. Stelle deine Spezialisierungsgebiete auf deiner Website klar heraus. Achte auf eine klare Kommunikation ohne „Ärztesprache“.

5. Sei erreichbar

Dieser Aspekt wird in vielen Praxen immer noch unterschätzt. Ergreife deine Chance, es besser zu machen. Du erntest sofort Pluspunkte, wenn du deinen Patienten mehrere Kommunikationswege anbietest, mit dir in Kontakt zu treten – und auch schnell antwortest.

Die Verknüpfung deiner Terminpläne mit einem einfachen Online-Buchungstool wie etwa Jameda oder Doctolib zeigen, dass du die Bedürfnisse deiner Patienten verstehst.

6. Zeige dein Team

Zahnarztbesuche sind für viele Menschen eher unangenehm. Sie werden oft von Ängsten und Unwissenheit begleitet, was auf einen zukommt. Zeige dich deshalb menschennah.

Stelle dich und dein Team auf der Website vor. Ein bis zwei private Sätze über Familie oder Hobbys wirken freundschaftlich und offenherzig. Damit kannst du das Beste gewinnen: das Vertrauen deiner Patienten.

7. Rezensionen sagen mehr als tausend Worte

Wenn es heutzutage darum geht, eine gute Zahnarztpraxis zu finden, überzeugt Menschen nichts mehr als die Meinung anderer Patienten. Wie wäre es, wenn du diesen nachvollziehbaren Fakt aktiv unterstützt?

Weise deine Patienten persönlich darauf hin, dass sie die Möglichkeit haben, etwa über Google eine Bewertung zu schreiben. Veröffentliche positives Feedback nach Abstimmung mit den jeweiligen Patienten auf deiner Website  – das verschafft Unsicheren ein gutes Gefühl, bei dir einen Termin zu buchen.

Das richtige Praxismarketing für mehr Umsatz: Mit Bissfest

Neben meinem Business – brauche ich jetzt auch noch einen Marketingplan? Ja, denn du solltest beim Erfolg deiner Zahnarztpraxis nichts dem Zufall überlassen. Wir von bissfest können dich bei deinem Praxismarketing aber gezielt unterstützen – wenn dir nicht gar die meiste Arbeit einfach abnehmen.

Hast du Lust auf ein unverbindliches Beratungsgespräch, dann schicke uns eine kurze Nachricht und wir melden uns umgehend bei dir zurück – und schnacken dann eine Runde darüber, wie wir dir helfen können, den Umsatz deiner Zahnarztpraxis zu steigern.

*

Als Arzt planbar wachsen?

Wir helfen Ärzten quartalsweise zu wachsen. Systematisches Wachstum für Praxen und Kliniken, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen.